Direkt aus der Schwabenmetropole Stuttgart stammte die Gruppe Volks-Musik (vorher "Hotzenplotz"), die ihre Wurzeln in der Jugendzentrumsbewegung hatte. ## "Volks-Musik" kam im Herbst 1969 zum ersten Mal zusammen. Damals hießen wir noch "Hotzenplotz". Im Sommer 1972 suchten wir einen Namen, der unsere konkrete Arbeit besser beschrieb: Rock-Musik spielen, in der die Interessen breiter Bevölkerungsschichten vertreten werden. ## - so die Band in einer Selbstdarstellung 1974. Ein weiterer Grund für die Umbenennung waren wohl rechtliche Schritte, die von einem Buchverlag wegen des angeblich geschützten Namens angestrengt wurden. Im Eigenverlag und noch unter dem alten Namen "Hotzenplotz" erschien 1972 die erste LP der Band um Texter und Sänger Albrecht Metzger. Sie hieß (und daher stammt wohl auch der spätere Name der Band) "Songs aus der Show Volks-Musik". Neben klärenden Worten im Innencover gab es dazu als Besonderheiten noch Literaturtips (z.B. Günter Amendt oder Bertrand Russell) und Kontaktadressen zu Jugendzentren und -Initiativen. Musikalische und inhaltliche Parallelen mit "Floh De Cologne" und "Sparifankal" - vielleicht sogar ein wenig "Ton Steine Scherben" und "Teller Bunte Knete" sind meiner Ansicht nach nicht von der Hand zu weisen. Doch schaffte die Band es schon auf ihrem ersten Longplayer, einen ehrlichen und einzigartigen Sound zu kreieren. "Es gibt viel zu wenig deutschsprachige Rockmusik mit politischen Texten auf Platten. Politische Songs sind nur sinnvoll, wenn sie von den Betroffenen mitgesungen werden können. Wir haben uns hingesetzt und ausgerechnet, ob es für uns möglich ist, sekbst eine Platte zu produzieren. Sie sollte nicht mehr als DM 10.-- kosten. Das scheint uns ein Preis zu sein, den Lehrlinge und Schüler für eine LP bezahlen mögen. Wir haben uns einen Raum gemietet, und nach drei Tagen war das Band fertig. Wir alle haben hart daran gearbeitet.(...)" so die Band im Innencover der ersten LP. [Björn Münz]
"[...] Aufklärung für Lehrlinge und Schüler, Aufruf zu Solidarität im Kampf gegen Unterdrückung und Verdummung. Für die Hitparade taugen sie nicht: zu links, zu bös, zu staatsgefährdend." [Quelle: TRIKONT Schallplattenkatalog 73]
(Quelle: http://www.germanrock.de/h/hotzenplotz/index.htm) |