Ende der Sechziger bis Ende der Siebziger des letzten Jahrhunderts war nicht nur in der angloamerikanischen Musik eine kreative Blütezeit, auch und gerade in hiesigen Landen wurde viel experimentiert. Man wollte nicht dem Klischee des typisch Deutschen entsprechen, genauso wenig wie man die typischen Rock- und Pop-Klischees bedienen mochte. Somit war klar, dass man typisch deutschen Eigenschaften aus dem Weg zu gehen hat: Disziplin, Gehorsam, Lederhosen, Sauerkraut, Bratwurst & Rock'n'Roll. Schliesslich sind es wir Deutschen, die sonst bei 'Shake Rattle And Roll' immer auf die Eins mitklatschen müssen...
Zu einer Zeit, als deutsche moderne Musik das Etikett 'Kraut-Rock' erhielt, gab es eine Vielzahl von Bands, die federleicht zwischen den Stühlen Jazz, Rock und Funk umherflippten. Es war die Zeit, bevor Punk und New Wave/NDW herrschten. Und die Zutaten hiessen, neben Pop und Rock, vor allem Jazz und Latin. Oder: Miles Davis und Carlos Santana. Hinzu kam eine unbändige Lust am Ausprobieren von bisher Unerhörtem entlang aller musikalischer Grenzen. Das Ausland war begeistert, so eine Leichtigkeit hatte man den Krauts nicht zugetraut! Von dieser Zeit erzählt Jazzkraut. Diese Zusammenstellung deckt eine gehörige Bandbreite deutscher Musik jene Epoche ab. Von Underground-Perlen wie Annexus Quam oder Moira über Klassiker wie Embryo und Guru Guru bis hin zu internationalen Aushängeschildern des deutschen Jazzrock wie Klaus Doldinger, Volker Kriegel und Wolfgang Dauner.
Made In Germany. Prädikat Wertvoll und Ungewöhnlich. Und irgendwie zeitlos. |