GRAVESTONE aus Illertissen in Schwaben, südlich der schwäbischen Alm gelegen, spielten progressiven Rock der etwas härteren Art. Gitarrist Wolfgang Rittner hatte Ende 1974 seine erste Klampfe bekommen und brachte sich alles selber bei. Rhythmusgitarrist Rudi Dorner und Schlagzeuger Mike Schmidt hatten 1975 eine Gruppe namens Heizkörper gegründet. Als dann noch Bassist und Sänger Berti Majdan dazustieß, wurde daraus Oregon. Erst Ende 1976 bzw. im Frühjahr 1977 mit dem Einstieg von Wolfgang Rittner - die vier kannten sich von der Schule her - und später dem Keyboarder Andy Müller benannten sie sich in Gravestone um. Nun ging es richtig los: Die nächsten drei Jahre übten sie fast täglich und hatten auch reichlich Auftritte im Raum Illertissen und Ulm. Wolfgang Rittner:"Wir waren am experimentieren und auf der Suche nach, tragenden und rockenden Klangstrukturen, nach spacigem Sound, so das bei Proben und Konzerten die Lieder meistens sehr lang ausgedehnt wurden und die Themen oft neu angedacht und improvisiert klangen. Der Livesound war damals auch distanzlos, roh bis wild und offen für Eindrücke und spontane Möglichkeiten." Die Nachfrage nach Bandmitschnitten von Konzerten oder aus dem Übungsraum war sehr gross. Irgendwann lernte dann Rudi Dorner in einer Imbiß-Stube zufällig den Toningenieur Hartmut Ruminski kennen, der gerade damit begonnen hatte, im neuen AVC-Studio von Karl-Heinz Zaha in Illertissen zu arbeiten. Beim Gespräch kam der Gedanke auf, dort ein Demoband einzuspielen. Nach anfänglichen Zögern willigten die anderen Gruppenmitglieder dann schlieslich doch ein. Im Februar 1979 ging es los und sie waren die ersten überhaupt, die dort Aufnahmen machten. Nach zwei Tagen bot ihnen Karl-Heinz Zaha an, eine LP einzuspielen. Sie waren sofort einverstanden. Die LP erschien noch im gleichen Jahr als "Doomsday" in einer Auflage von 1000 Stück, soweit sich das noch feststellen lässt. Alle sieben Stücke stammen von Wolfgang Rittner, damals der schöpferischen Kraft von Gravestone. Auf "Corinne" zeigen die fünf über gute zehn Minuten, was sie können. Bis auf "Doomsday" und "Stone Age" sind alle Stücke ohne Gesang, was ihnen aber keinen Abbruch tut, im Gegenteil, ohne die Einengung durch feste Reime hatten die Musiker Gelegenheit, frei und ungezwungen aufzuspielen. |