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FLORIAN GEYER, Giebelstadt bei Ochsenfurt um 1490, Rimpar bei Würzburg 10.6.1525, deutscher Reichsritter und Anhänger Luthers, kämpfte in den deutschen Bauernkriegen trotz seiner adligen Herkunft auf Seiten der Unterdrückten gegen die Fronherrschaft von Kirche und Adel, bevor er schließlich erschlagen wurde.
Aus Begeisterung für diesen Mann nannte sich, ähnlich wie bei Jethro Tull, eine Rockgruppe aus dem Rheinland nach ihm. Seit dem 22.10.1971 spielten der Sänger und Gitarrist Manfred Wolff aus Brüggen und der Schlagzeuger Jürgen Glüge aus Effern zusammen progressiven rock, wie er damals angesagt war.Etwas später stieß der Bassist Dieter Stieg aus Hermühlheim zu Florian Geyer hinzu. Im März 1974 veröffentlichte man die Single "Candle of my burial"/"Monday afternoon" in einer Auflage von 500 Stück und wurde im gleichen Jahr Sieger eines Rockmusikwettbewerbs in Aachen. In den Sommern 1975 und 1976 gab es alleinige Auftritte auf dem Kölner Domplatz vor jeweils etwa 5000 Zuschauern. In diesem Jahr erschien dann schließlich in einer Auflage von 1550 Stück die LP "Beggar’s pride", zu der Manfred Wolff alias Florian Geyer als treibende Kraft der Gruppe alle Stücke schrieb. Das Umschlagbild wurde in der Kaktus-Höhle in der Eifel aufgenommen und zeigt als vierten Mann rechts mit Flasche den Bettler aus dem Titel, der aber nicht zur Gruppe gehört. Die LP, die hier nun als CD vorliegt, wird inzwischen mit etwa 700 DM gehandelt. Nach mehreren hundert Auftritten, unter anderem mit Kraan und Birth Control, verließ schließlich 1980 Jürgen Glüge die Gruppe.
Neu hinzu für ihn kamen der Schlagzeuger Dieter Weise sowie die Gitarristen Willy Fank und Phil Wolff, Bruder von Manfred. In dieser Besetzung nahm man sofort für eine zweite LP, die aber nie erschien, vier Stücke auf, die hier als Zusatzstücke angehängt sind. 1982 nannte man sich von Florian Geyer in Hurrican um, und 1983 erschien, nach einem kurzen Zwischengastspiel von Peter Linden am Schlagzeug, die Single "Late night movie"/"Don’t send me a letter" in einer Auflage von 1200 Stück, wie die beidn vorangegangenen Platten im Eigenverlag. 1985 schließlich lösten Manfred Wolff und Dieter Stieg als einzige verbliebene Altmitglieder die Gruppe auf.
Heute im Jahr 1993, lebt florian Geyer allerdings immer noch. Seit 1989 arbeitet Manfred Wolff als Florian Geyer in seinem Studio, produziert andere Musiker und schreibt Texte für Künstler der verschiedensten Richtungen. Bisher erschienen etwa 50000 Tonträger mit seinen Texten. Anfang 1994 wird die CD "Auf meine Art" von Manfred Wolff alias Florian Geyer auf den Markt kommen, mit deutschsprachigem Rock mit zeitgemäßerer Instrumentierung (Keyboards, weibliche Chorstimmen usw.), auf Shelter Records im Verlag intoNations music.
Zur Überspielung: Die Mutterbänder von "Beggar’s pride" waren aufgrund unsachgemäßer Lagerung nicht mehr verwendbar. So mußte man sich notgedrungen mit einer Überspielung von der LP behelfen, die aber mit dem NoNoise-Verfahren von Sonic Solution im Schreier & Kramer Studio in Berlin aufwendig nachbehandelt wurde, so daß jegliches Rillengeräusch ausgemerzt und Mutterbandqualität erreicht ist.
(Quelle: Garden of Delights)
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